20. Februar - 5. April 2015
Thom Kubli - Black Hole Horizon
Eröffnung: Donnerstag, 19. Februar 2015, 19 Uhr
Begrüßung: Dr. Christine Fuchs, Vorsitzende | Marcel Aigner-Spisak, Kurator der Ausstellung, Sounddesigner
Einführung: Dr. Marcel René Marburger, Kunst- und Medientheoretiker
„Black Hole Horizon“ im Kunstverein Ingolstadt: filigrane Seifenblasen, die aus laut dröhnenden Hörnern in den Ausstellungsraum schweben. Der Kurator der Ausstellung, Marcel Aigner-Spisak, führt am Sonntag, den 22. März 2015, um 14.30 Uhr in diese Soundperformance des Klangkünstlers Thom Kubli ein, spricht über den Künstler und die Hintergründe seiner ausgestellten Arbeit.
Öffnungszeiten der Ausstellung: 12 - 17 Uhr
Laufzeiten der Sound-Performance: 13 – 14 Uhr, 15 – 16 Uhr
Fr. - So., 12 - 17 Uhr
Galerie im Theater, Schlosslände 1, 85049 Ingolstadt
Für jeweils eine Stunde läuft die Installation, die der Klangkünstler Thom Kubli mithilfe eines Computerprogramms komponiert hat und ihr damit einen performanceartigen Charakter verleiht. Mit jedem Ton der drei mit Druckluft betriebenen Hörner, die sich in Form und Größe entsprechend der klanglichen Frequenz unterscheiden, entwickelt sich eine Seifenblase, die mit dem zunehmenden Luftstrom wächst und sich schließlich vom Horn ablöst. Die Seifenblasen mäandern durch den Raum und zerplatzen an zufälliger Stelle – nichts wiederholt sich, ständig ergeben sich durch die Komposition der Klänge sowie die Flexibilität und Fragilität der Seifenblasen neue Bilder. Thom Kubli realisiert in seiner Rauminstallation einen fortlaufenden Prozess, der die Stadien eines "beständigen Werdens" offenbart.
„Black Hole Horizon“, erstmals ausgestellt 2012 in New York, lädt zu einem einstündigen Erlebnis ein, das alle Sinne berührt, einen meditativen Charakter hat und zugleich zum Staunen und Schmunzeln bringt. Neben der Installation, die auch ohne Aktion ein beeindruckendes Bild abgibt, zeigt ein Film die weiteren Ausstellungsorte sowie die Entstehung von „Black Hole Horizon“.
Der Kulturkanal Ingolstadt über die Ausstellung: http://www.kulturkanal-ingolstadt.de/Podcast/P20150222/Klangskulpturen--erzeugen-Seifenblasen
Ausstellungsbesucher sind zu jeder Zeit innerhalb der Öffnungszeiten willkommen, unabhängig von den Starts der Installation. Für angemeldete Gruppen kann diese nach Absprache auch zu anderen Zeiten gestartet werden.
Inspiration und Ausgangspunkt
Thom Kubli schuf mit „Black Hole Horizon“ einen kosmologischen Versuchsaufbau, eine Meditation über eine Maschine – und wirft Fragen auf: In welcher Verbindung stehen Seifenblasen, schwarze Löcher und schwingende Luft? Welche Wirkung hat der Klang von Hörnern auf die Psyche und wieso findet er sich in diversen Schöpfungsmythen wieder? Welche Auswirkungen hat die Schwerkraft auf unser gesellschaftliches Bewusstsein? Wo treffen sich Spektakel und mentale Versenkung.
Inspiration für diese Arbeit fand er in der wissenschaftlichen Forschung: Hier finden Seifenblasen bisweilen Anwendung, um das Verhalten schwarzer Löcher zu untersuchen. Der Ereignishorizont, ein physikalischer Begriff, der dabei eine tragende Rolle spielt, lässt sich spielerisch auch auf unser tägliches Leben, unsere Erwartungen, Realitäten, das (schon) Sichtbare und das (noch) Unsichtbare anwenden. Black Hole Horizon realisiert in einer Rauminstallation einen fortlaufenden Prozess, der die Stadien eines "beständigen Werdens" offenbart.
Der Künstler begreift Klang als Medium, durch das er empfindliche Punkte einer gesellschaftlichen Verfasstheit ergründen kann. In Performances und Installationen spielen dabei Transformation und räumliche Verteilung eine wichtige Rolle. Seine Arbeiten gleichen oftmals wissenschaftlichen Versuchsanordnungen, die entgegen einer vordergründigen Logik ihre eigentliche Sinnhaftigkeit auf poetischer Ebene vorantreiben
Thom Kublis klangbezogene Installationen und Performances werden international im Kontext medialer Kunst gezeigt, u.a. im New Museum of Contemporary Art New York, im Kunstpalast Düsseldorf, bei Eyebeam New York, im Laboratorio Arte Alameda/Mexico, bei EMPAC/New York sowie bei LABoral/Spanien. Kubli studierte bis 2004 an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Er erhielt Forschungs- und Produktionsstipendien der Akademie der Künste/Berlin, der Kunststiftung NRW, von EMPAC/New York und dem Jaffe Fund for Experimental Media and Performance/New York. Thom Kubli lebt und arbeitet in Berlin. www.thomkubli.de
Sonntag, 22. März 2015, 14.30 Uhr
Führung durch die Ausstellung mit Marcel Aigner-Spisak